Immobilienpreise 2022 für die Region Salzburg Nord
Das kosten Wohnungen, Häuser und Grundstücke in Anthering, Bergheim, Bürmoos, Lamprechtshausen, Nußdorf und Oberndorf
Die sechs Gemeinden liegen im Alpenvorland entlang der Salzach an der Grenze zu Bayern und Oberösterreich. Landschaftlich vom sanft bewaldeten, langgestreckten Hügelrücken des Haunsbergs geprägt, mausert sich die zweitkleinste Region des Flachgaus mehr und mehr zum gefragten Lebens- und Arbeitsraum.
Den Wunsch, sich im Norden Salzburgs niederzulassen, zeigt die Bevölkerungsdynamik der letzten zehn Jahre. Mit 8,5 % liegt das Bevölkerungswachstum deutlich über dem Wert der Stadt. Die Bewohner genießen die weitläufigen Grünflächen und die Wohnqualität in den zahlreichen Ortschaften, die immer wieder mit beeindruckenden Blicken ins benachbarte Bayern oder in die Berge im Süden überraschen. Dabei sind die Gemeinden hervorragend an die Landeshauptstadt angebunden. Die S-Bahn verläuft entlang der wichtigsten Orte und sorgt mit einer engen Taktung für kurze Wegzeiten. Auch das gut ausgebaute Straßennetz trägt dazu bei, dass es immerhin über 55 % der Erwerbstätigen in unter zwanzig Minuten zu ihrem Arbeitsplatz schaffen.
Gewohnt wird vorwiegend im Einfamilienhaus, das den Charakter des Landschaftsbildes prägt. Obwohl die Preise für den Traum vom eigenen Haus im Grünen auch im Norden steil nach oben gehen, liegen sie mit knapp 600.000 Euro bis über 1 Million Euro noch immer unterhalb der anderen Regionen. Spitzenreiter im Norden ist Bergheim, gefolgt von Anthering und Oberndorf. Das Bild ist eindeutig. Je weiter man sich von der Stadt entfernt, desto günstiger wird es. Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Bauland. Auch hier ist die Verfügbarkeit knapp und sorgt für einen rasanten Preisanstieg. Durchschnittlich verteuerten sich Gründe um rund ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Wer in Bürmoos, Nußdorf oder Lamprechtshausen einen Grund „ergattern“ kann, ist noch verhältnismäßig günstig dran. In Oberndorf, Anthering oder Bergheim ist nämlich unter 500 Euro nichts mehr zu haben.
Besonders begehrt sind mittlerweile auch Reihenhäuser, die aufgrund des Trends zu Eigentumswohnungen allerdings immer seltener errichtet werden. Das treibt natürlich die Preise dieser Wohnkategorie in die Höhe. Mit rund 500.000 Euro muss im Mittel gerechnet werden, rund 20 % mehr als noch vor einem Jahr. Die steigenden Preise bei Häusern und Grundstücken verdrängten bereits in den vergangenen Jahren das Einfamilienhaus von Platz eins der Statistik, wenn es um die Anzahl der Verkäufe geht. Hier führt mittlerweile die Eigentumswohnung, die sich auch im Umland zunehmender Beliebtheit erfreut. In den nördlicheren Gemeinden geht es bei rund 2.600 Euro pro Quadratmeter los. Wer sich für eine attraktive und hochwertige Wohnung interessiert, muss dort mit gut 5.000 Euro pro Quadratmeter kalkulieren. Je näher man der Stadt rückt, desto teurer wird es. Unter 3.000 Euro geht nichts mehr, und für feinere Wohnungen im Speckgürtel müssen bereits durchschnittlich über 6.000 Euro bezahlt werden.
Small is beautiful
Hinter dem Slogan steht der Ökonom und Wirtschaftsprofessor Leopold Kohr, der 1909 in Oberndorf geboren wurde. Er plädierte für ein Europa der Regionen und gegen riesige Wirtschaftseinheiten, weil alles, was zu groß ist, unweigerlich aus den Fugen gerät. Die 22 Kilometer von Oberndorf nach Salzburg waren sein räumliches Maß des menschlichen Glücks – eine Distanz, die Anhänger scherzhaft „ein Kohr“ nennen. 1983 erhielt er als erster Österreicher den „Alternativen Nobelpreis“.