Geschüttelt, nicht gerührt!
Bewegte Zeiten am Salzburger Immobilienmarkt
Die 5. Auflage des Marktberichtes „Wohnen in Salzburg Stadt und Umgebung“ zeigt die aktuellen Preisentwicklungen.
Die Stadt im Blick
Minus 6,2% bei gebrauchten Stadtwohnungen, leichte Preisrückgänge beim Bauland, ein schmales Plus beim Neubau und fast 10% Erhöhung bei den Mieten. Der Salzburger Immobilienmarkt wurde im letzten Jahr heftig durchgerüttelt. Eines ist jedenfalls gewiss, die massiven Preissteigerungen der Jahre 2020 bis 2021sind vorbei. In Pandemiezeiten wurde, befeuert durch die Unsicherheit an den Börsen, Niedrigzinsen und die lockere Kreditvergabe, verkauft, was angeboten wurde. Das trieb die Preise in die Höhe. Elisabeth Rauscher, Geschäftsführerin von Team Rauscher, Salzburgs größtem Maklerunternehmen stellt klar: „Damit ist endgültig Schluss. Zwei Dauerbrenner im Immobiliengeschäft kehren zurück: Lage und Qualität.“ Sie ist sich sicher, lässt sie doch jährlich von Immoservice Austria die Grundbuchdaten erheben, analysieren und von ihrem 7-köpfigen Expertenteam mit dem aktuellen Markt validieren. Dabei ist das Ergebnis eindeutig: Ganz egal, ob in der Stadt oder dem Salzburger Umland, Immobilien in mäßigen Lagen oder einfacher Ausführung gaben preislich nach, gute Lagen und Objekte waren stabil oder verteuerten sich leicht. „Der Immobilienmarkt in Salzburg scheint, wenn überhaupt, „sanft zu landen”. Ein Beweis dafür, dass es in Salzburg keine Immobilienblase gibt“, schätzt Elisabeth Rauscher die gegenwärtige Situation ein. Speziell mit Blick auf die bevorstehende Erleichterung bei der Finanzierung – Stichwort Zwischenfinanzierung – wird frischer Schwung in den Markt kommen. Nach Jahren stetiger Preiserhöhungen können sich Immobiliensuchende jedenfalls über die Korrekturphase freuen. Kostete eine gebrauchte 70m² Wohnung in der Landeshauptstadt vor einem Jahr im Durchschnitt noch knapp 390.000 Euro, sind vergleichbare Objekte aktuell bereits um 364.000 Euro zu haben (5.200 Euro/m²). Mäßige Lagen verbilligten sich dabei um knapp 9,5% von 4.560 auf 4.130 Euro pro Quadratmeter. Auch Bauland wurde abseits der Premiumlagen günstiger. „Es schwirren zwar nach wie vor Angebote um 3.000 Euro pro Quadratmeter im Internet herum, gekauft wird um diesen Preis aber de facto nicht“, meint Elisabeth Rauscher trocken. Der Durchschnitt liegt bei 1.480 Euro/m² für einen Stadtgrund in guter Lage (-0.9% im Vergleich zum Vorjahr). Auch im Neubau hat sich der Markt etwas abgekühlt. Die Preise steigen nur mehr leicht und damit deutlich unter der Inflationsrate. Allerdings ist das Bild hier zweigeteilt. Während die Mindestpreise aufgrund der gestiegenen Rohstoffkosten mit 9,5% auf durchschnittlich 7.620 Euro/m² angezogen haben, verteuerten sich Neubauwohnungen im Mittel um „nur“ rund 3,6% auf 8.550 Euro/m².
Den stärksten Anstieg gab es im Gegensatz zu den Jahren davor bei den Mieten. Mit 9,7% mehr müssen Mieter am freien Markt rechnen. Das bedeutet im Durchschnitt bereits 1.225 Euro für eine 70m² Wohnung in der Landeshauptstadt (17,5 €/m²).
Salzburg Umgebung im Blick
Ein ähnliches Bild zeigt sich im Umland: Rückgänge bei mäßigen Lagen und einfachen Objekten, Stabilisierung oder leichte Steigerungen bei guten Lagen und hochwertigen Objekten. Das zieht sich quer durch alle Wohnkategorien. Einfache gebrauchte Wohnungen verbilligten sich um 5,6% auf 3.190 Euro/m², Toplagen wurden um 2,6% teurer und kosten mittlerweile durchschnittlich 6.260 Euro/m². Grundstücke kosten im Umland zwischen 440 Euro/m² (-6,7%) und 860 Euro/m² (+0,8%), Einfamilienhäuser liegen bei 590.000 Euro (-10,3%) bis 1.180 000 Euro (-0,4%) und Reihenhäuser kosten 440.000 Euro (-8,7%) bis 670.000 Euro (+2,3%).
Freilich, billig ist das Wohnen in und um die Stadt Salzburg nach wie vor nicht. Allerdings gibt es kaum einen Ort in Österreich mit vergleichbar großer Lebensqualität. Elisabeth Rauscher lässt dabei mit einer interessanten Beobachtung aufhorchen: „Denken wir doch bitte an die Inflation. Während die Preise bei vielen Produkten und Dienstleistungen um rund 10% in die Höhe schossen, ist Wohnungseigentum relativ zur Inflationsrate sogar günstiger geworden.“ Sie muss es wissen. Immerhin wird jeden Tag eine Immobilie in und um die Stadt Salzburg von ihr vermittelt.
Alle Infos finden Sie im Wohnmarktbericht 2023, wo die Daten und Fakten von spannenden redaktionellen Themen begleitet werden. Dabei geht es um nichts weniger als die Energiezukunft Salzburgs mit einem praktischen Überblick zur Förderlandschaft bei Photovoltaikanlagen. Wichtige Tipps zum Immobilienverkauf sind in der aktuellen Ausgabe ebenso enthalten wie Wissenswertes zum Hausverkauf mit Wohnrecht, dem neuen Trend zum sorgenfreien Leben in der Pension. Selbstverständlich kommen auch Fans der Salzburger Geschichte voll auf ihre Kosten. Nur so viel sei verraten: jedem Stadtteil sein Schlösschen!